Jetzt spenden

Wohnungslose Menschen sind besonders betroffen!

Derzeit haben alle Menschen unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie zu leiden. Wohnungslose und arme Menschen sind besonders betroffen.

© Kara – stock.adobe.com

Das öffentliche Leben steht zu einem Großteil still. Das betrifft besonders Menschen, die keine Wohnung haben und in einer Einrichtung wie dem Bodelschwingh-Haus Paderborn leben. Sie dürfen derzeit keinen Besuch bekommen, da für Wohneinrichtungen dieselben strengen Regeln gelten wie für Pflegeeinrichtungen. Auch der Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich reduziert, Gemeinschaftsaktivitäten und Ausflüge müssen ausfallen. „Das ist für manche eine zusätzliche psychische Belastung“, erklärt Einrichtungsleiter Andreas Beisbart. Das Ziel, die Hilfesuchenden in das gesellschaftliche Leben zu integrieren, kann derzeit nicht umgesetzt werden. Auch ärztliche und therapeutische Behandlungen sind nur eingeschränkt möglich.

Finanziell macht sich die Situation ebenfalls bemerkbar. Auch wenn die Grundversorgung gewährleistet ist, fallen Spenden und die Versorgung mit Lebensmitteln durch die Paderborner Tafel derzeit weg. Alle Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitslosenverwaltung ruhen bis auf Weiteres. Da Supermarktregale immer mal wieder leer sind, muss auf teurere Produkte ausgewichen werden. Aufgrund der finanziellen Situation ist es für arme Menschen nicht möglich, Vorräte anzulegen, da das Geld gerade so reicht.

Die Sorge, sich selbst anzustecken ist groß, vor allem, wenn gesundheitliche Vorbelastungen dazukommen. Wie eine Isolation von Betroffenen ablaufen soll, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Laut Beisbart verfügt das Bodelschwingh-Haus zwar ausschließlich über Einzelzimmer, allerdings werden Sanitär- und Küchenräume gemeinsam genutzt.

Ausdrücklich begrüßt werden die von der Bundesregierung beschlossenen Regelungen zum Schutz vor Wohnungskündigungen. Aktuell muss alles dafür getan werden, dass Wohnungslosigkeit vermieden wird, denn die eigene Wohnung ist die Voraussetzung dafür, sich vor einer Ansteckung schützen zu können. Aus diesem Grund sind noch weitergehende Anstrengungen nötig. Beisbart: „Ein generelles (Zwangs-)Räumungsverbot und die Bereitstellung von Notunterkünften für Menschen, die infiziert sind und isoliert werden müssen wären sinnvolle Maßnahmen.“

Auch der Bereich des Ambulant Betreuten Wohnens ist stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Persönliche Kontakte stellen die Grundlage der Arbeit dar und finden normalerweise im häuslichen Umfeld der Klient*innen statt. Derzeit ist das nur sehr eingeschränkt möglich, telefonische Kontakte sind nur eine Behelfslösung, die nicht für alle funktioniert. Die Aufrechterhaltung der Hilfeangebote bedeutet auch für die Mitarbeitenden eine erhöhte Belastung.

Da die Finanzierung des Ambulant Betreuten Wohnens fast ausschließlich an persönliche Kontakte geknüpft ist, sind finanzielle Einbußen absehbar. „Die Angebote und Dienste brauchen weitreichende Unterstützung, insbesondere durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, damit das gut ausgebaute Hilfsangebot auch nach der Krise handlungsfähig ist,“ fordert Beisbart.

Doch es gibt auch Mut-machende Akte der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Wer spenden möchte, kann das auf das Konto der Evangelischen Perthes-Stiftung e.V., KD-Bank, BIC: GENODED1DKD, IBAN: DE88 3506 0190 2102 4520 81 unter dem Stichwort: „Bodelschwingh-Haus Paderborn“. Auch Spenden von haltbaren Lebensmitteln werden nach telefonischer Absprache angenommen (Tel. 05251 691630).