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Verabschiedung von Traude Rittinghaus

Lüdenscheid. „Ruhestand heißt nicht Ende, sondern Anfang eines neuen Lebensabschnitts.“ Im Kreis zahlreich erschienener „Abschiedsgäste“, wie sie formulierte, feierte Traude Rittinghaus, Leiterin des Wohnhauses des Amalie-Sieveking-Hauses, am Mittwoch in der Johanneskirche ihren Abschied von der Einrichtung und den Menschen, die ihr am Herzen liegen.

Verabschiedung Traude Rittinghaus

Viel Lob zum Abschied: Pfarrer Rüdiger Schuch, Traude Rittinghaus, Christoph Mertens, Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio und MdL Gordan Dudas – von links.

Im Rahmen eines Festgottesdienstes entpflichteten Pfarrer Rüdiger Schuch aus Münster, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Perthes Stiftung, und Christoph Mertens (Geschäftsbereichsleitung Perthes-Wohnen und Beraten) die Sozialarbeiterin nach 32-jähriger engagierter Tätigkeit im Dienst am Nächsten – davon 23 Jahre in der Leitung des Amalie-Sieveking-Hauses - von ihren Pflichten. Grußworte schlossen sich dem Gottesdienst, dem Pfarrer Holger Reinhardt (Trompete) und Kantor Dmitri Grigoriev (Orgel) mit ausgewählten Stücken einen festlichen musikalischen Anstrich verliehen, an.

Mit herzlichen Worten und guten Wünschen für die Zukunft verabschiedete die Perthes-Stiftung Traude Rittinghaus in den Ruhestand. An dem bekannten Jesuswort „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25, 40), einer der wichtigsten Bibelstellen der Diakonie, machte Pfarrer Schuch seine Predigt fest. Für Traude Rittinghaus habe Nächstenliebe stets zum Leben dazugehört. „Nächstenliebe und Gottesliebe sind für Sie nicht zu trennen.“ Auch auf die Selbstliebe, die zu einem gelingenden Leben dazugehört, ging er ein. Selbstliebe sei manchmal ein schmerzhafter Prozess, um sich nicht im Engagement zu verlieren. Nunmehr sei es Zeit, Pflichten abzugeben. „Leben Sie die Selbstliebe, genießen Sie das Leben“, ermunterte er. Als eine Frau, „die mit sehr viel Herzblut gearbeitet hat“, lernten die Gottesdienstbesucher Traude Rittinghaus in den Grußworten kennen.

Neben dem Vorstandsvorsitzenden der Perthes-Stiftung würdigten langjährige Weggefährten Traude Rittinghaus‘ Verdienste. Als „prägend“ bezeichnete Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio, Kuratoriumsvorsitzende des Wohnhauses des Amalie-Sieveking-Hauses, ihr Praktikum bei Traude Rittinghaus. Menschen, denen sie begegnet sei, habe sie Nächstenliebe geschenkt.

Mit dem Namen der Einrichtung (ursprünglich „Herberge zur Heimat“) habe sich vieles durch Traude Rittinghaus verändert, lobte MdL Gordon Dudas, der im ambulant betreuten Wohnen hospitierte. 1996 habe sie die stellvertretende Leitung des gesamten Amalie-Sieveking-Hauses, 2010 die Leitung des Wohnhauses und später auch die des ambulant betreuten Wohnens übernommen. Zugewandtheit, Freundlichkeit und Humor seien Eigenschaften, die Traude Rittinghaus auszeichnen würden. „Sie sind und Sie waren immer für Menschen da, die es im Leben nicht leicht hatten“, lobte der Landtagsabgeordnete. Ihr Dienst sei Beruf und Berufung zugleich gewesen.

Symbolisch beschenkte Martin Hitt von der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Traude Rittinghaus mit einem Friedenslicht. „Mit dir geht ein Stück Zeitgeschichte“, ergänzte Christoph Mertens, der der Festgesellschaft abschließend mit Andreas vom Ende den Nachfolger von Traude Rittinghaus vorstellte. Im Januar tritt er seinen Dienst im Wohnhaus an.

Foto und Text: Monika Salzmann
Erstveröffentlichtung am 06.12.2019 in den Lüdenscheider Nachrichten