Westfalenweit agieren wir seit sechs Jahrzehnten als verlässlicher diakonischer Partner für Menschen im Alter, Menschen mit Behinderung, Menschen in sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Suchterkrankungen und Menschen in der letzten Lebensphase.
„Gott hat uns Hände gegeben, nicht um sie über dem Kopf zusammenzuschlagen, sondern um mit ihnen Gutes zu tun.“ Anlässlich der Eröffnung der ersten Herberge zur Heimat im Jahr 1854 hat der Jurist Clemens Theodor Perthes diesen Satz gesprochen. Damit hat er nicht nur sein eigenes Verständnis von Diakonie auf den Punkt gebracht, sondern auch das der bedeutenden diakonischen Gründerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.
Die Geschichte der Evangelischen Perthes-Stiftung lässt sich zwar nicht direkt bis zu jener ersten Herberge zur Heimat zurückverfolgen, wohl aber mittelbar. Es gibt nämlich eine nachweisbare Linie, die von jener Herberge in Bonn über den Westfälischen Herbergsverband bis zur 1965 erfolgten Gründung des Perthes-Werkes führt. Von daher war es seinerzeit durchaus folgerichtig, Clemens Theodor Perthes zum Namenspatron des neugebildeten diakonischen Trägers zu wählen. Mit seiner Hilfe-Idee und seinen wegweisenden diakonischen Einsichten erzielte er nachhaltige und bleibende Wirkung. Auch in der heutigen Zeit mit ihren enormen sozialpolitischen Herausforderungen haben Perthes‘ diakonischen Grundprämissen nichts an Aktualität verloren: Sich der Not der Menschen vorbehaltlos zu erbarmen und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen. Hilfe zur Selbsthilfe in toleranter und durchaus ökumenischer Weite, mit dem Anspruch, fachlich hochwertige Angebote zu unterbreiten.
Bis heute stehen insbesondere Menschen in leiblicher Not, in seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnissen im Fokus der Unterstützungsangebote. „Insgesamt engagieren sich mehr als 4.500 Mitarbeitende im Unternehmensverbund für die uns anvertrauten Menschen,“ so Michael Wermker, Kaufmännischer Vorstand. „Wir bieten über 6.500 Plätze für die unterschiedlichen Personengruppen an, die Betreuung, Beratung und Unterstützung benötigen. Hinzu kommen mehr als 1.200 Menschen, die wir in ambulanten Settings betreuen, beraten und begleiten.“
„Im Spannungsfeld von Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlichen Herausforderungen haben wir den Anspruch, unseren christlich-diakonischen Auftrag zu verwirklichen – trotz enger externer Rahmenbedingungen“, erläutert Pastor Dr. Jens Beckmann, Theologischer Vorstand.
95 eigene Einrichtungen sowie acht verbundene Unternehmen gehören zum diakonischen Unternehmensverbund Evangelische Perthes-Stiftung. Der Bereich der Altenhilfe umfasst sowohl stationäre Pflege und Betreutes Wohnen als auch teilstationäre Angebote wie Tagespflege und Unterstützung im Alltag. Die ambulanten Pflegedienste bieten Begleitung für die Pflege und Betreuung zu Hause an. Eine qualifizierte Ausbildung ermöglicht die Perthes-Pflegeschule in Lüdenscheid.
Das eigene Leben so weit wie möglich selbst gestalten – diesem Grundbedürfnis tragen wir mit unseren Einrichtungen und Angeboten sowie in den verschiedenen Wohnformen für Menschen mit Behinderung Rechnung. Ambulante Wohnformen geben dem weitgehend selbständigen Leben einen sicheren Rahmen. Die Werkstätten ermöglichen Menschen mit Behinderung Perspektiven: von der beruflichen Bildung, über Arbeitsplätze in den eigenen Produktionsstandorten, bis hin zur Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Hochprofessionelle Palliativversorgung nach dem christlichen Menschenbild bieten die Hospize für Menschen in der letzten Lebensphase an. Außerdem ist die Begleitung von Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten nach wie vor eine besondere Stärke der Perthes-Stiftung, deren Anfänge in der Wohnungslosenhilfe liegen.
60 Jahre menschennah. – das Jubiläums-Logo bringt auf den Punkt, was allen Mitarbeitenden bis heute Richtschnur und Ansporn ist.